Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Fotografen in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Stereogramme – Erklärung, Geschichte und Verfahren

Stereogramme – Erklärung, Geschichte und Verfahren

Das Wort Stereogramm setzt sich aus dem altgriechischen Wort „stereos" für „räumlich" und „gramma" für „Geschriebenes“ zusammen. Als Stereogramm werden zweidimensionale Bilder bezeichnet, die einen räumlichen Tiefeneindruck vermitteln. Wie dieser Eindruck erzeugt wird, wie sich die Stereoskopie entwickelt hat und welche verschiedenen Methoden der Darstellung es unter anderem gibt, kannst du im Folgenden nachlesen.

Was sind Stereogramm-Bilder?

Bei Stereogrammen handelt sich um zweidimensionale Abbildungen, die trotz fehlender physikalischer Eigenschaften den Eindruck vermitteln, sie wären dreidimensional, ergäben also ein Raumbild mit Tiefenwirkung. Stereogramm-Bilder fallen in den Bereich der optischen Täuschungen beziehungsweise der visuellen Illusionen.

Wie funktioniert das magische Auge bei der Betrachtung eines Stereogramms?

Der Mensch sowie alle Primaten und so gut wie alle Raubtiere sind dazu in der Lage, Stereobilder räumlich wahrzunehmen. Das kommt daher, dass diese Lebewesen aufgrund der Beschaffenheit ihrer Sehorgane die Umgebung immer aus zwei Blickwinkeln gleichzeitig wahrnehmen. Man spricht von Binokularsehen (binocular vision). Im Gehirn werden diese beiden Bilder dann zu einem einzigen räumlichen Bild verschmolzen und das Lebewesen kann auf diese Weise unterschiedliche Entfernungen voneinander unterscheiden. In der Stereoskopie werden die Abbildungen so konzipiert, dass das linke und das rechte Auge zwei leicht voneinander verschiedene Abwandlungen des Bildes sehen, was durch einen abweichenden Betrachtungswinkel realisiert wird. Auf diese Weise entsteht im Gehirn ein räumlicher Gesamteffekt. Da es in diesem Zusammenhang jedoch zu einem Widerspruch zwischen dem Gesehenen und der tatsächlichen Realität kommt, entsteht bei der Betrachtung unter Umständen ein Gefühl des Schwindels oder des Unwohlseins.

Wer hat die Stereoskopie erfunden?

Berechnungen zur räumlichen Geometrie wurden bereits von Euklid im vierten Jahrhundert vor Christus angestellt und lassen sich in seinen Mathematik-Lehrbüchern nachvollziehen. Der Physiker Sir Charles Wheatstone veröffentlichte 1838 erstmals Forschungsergebnisse zum 3D-Sehen. Er prägte den Begriff Stereoskopie und baute erste mit Spiegeln konzipierte Stereoskope. Er war es auch, der zuerst erkannte, dass zwei Augen zum räumlichen Sehen nötig sind. Weitere Meilensteine auf dem Weg der Stereogramme setzten der Erfinder Louis Daguerre, der Physiker Sir David Brewster und der Optiker Jules Duboscq. Das Stereoskop von Oliver Wendell Holmes, das er 1861 entwickelte, fand weite Verbreitung und wurde zum allgemeinen Standard. Gegen 1900 wurde das Kaiserpanorama von August Fuhrmann populär, das es erlaubte, stereoskopische Bilderserien durch ein Guckloch zu betrachten. In den 1950er Jahren erlebte die Stereofotografie einen erneuten Boom. Dieser hielt jedoch aufgrund der hohen Kosten und des nicht gerade geringen Aufwands nicht lange an. Später erlaubte die Erfindung der Digitalkamera eine günstigere und einfachere Erstellung von Stereogrammen, sodass diese bis heute Zuspruch finden.

Welche Arten von Stereogrammen werden unterschieden?

Es gibt eine grosse Anzahl an verschiedenen Methoden, die zur Erstellung von Stereogrammen eingesetzt werden können. Einige dieser Verfahren haben wir im Folgenden aufgelistet:

  • Stereobildpaar
  • Diabetrachter
  • Anaglyphenbilder
  • Linsenraster
  • Shutterverfahren
  • Zufallspunkt-Raumbilder
  • SIS (Single Image Stereogram)
  • SIRDS (Single Image Random Dot Stereogram)
  • Prismengläser-Brillen
  • Pulfrich-Verfahren

Mit welcher Technik arbeiten Stereokameras?

Mit einer Stereokamera oder Lichtfeldkamera kannst du zur Erstellung eines Stereogramms auf ganz übliche Weise fotografieren. Die Geräte besitzen zwei nebeneinander angeordnete Objektive mit einem Abstand von ungefähr 60 bis 70 Millimeter. Beim Auslösen werden gleichzeitig zwei Teilbilder erstellt, die zur späteren räumlichen Betrachtung notwendig sind. Die Einstellungen von Schärfe und Belichtung beider Objektive sind miteinander gekoppelt. Zur Aufnahme sogenannter Linsenraster-Bilder gibt es auch Stereokameras mit insgesamt vier Objektiven. Die erste Stereokamera wurde von Jules Richard im Jahr 1894 erfunden und gebaut.

Wie entsteht der räumliche Eindruck bei der Stereoaufnahme?

Das Ziel einer stereoskopischen Aufnahme ist es, die Umgebung möglichst naturgetreu wiederzugeben. Dafür müssen einige grundlegende Bedingungen erfüllt sein. Diese sind zum Beispiel:

  • Die beiden Bildpaare müssen die gleichen Parallaxen, also Sehwinkeldifferenzen, aufweisen, wie sie beim normalen Sehen auftreten. Die Aufnahmebasis entspricht dem mittleren Augenabstand von 65 Millimetern.
  • Die Sehwinkel müssen bei der Aufnahme und bei der Betrachtung der Teilbildpaare identisch sein.
  • Die Bildachsen beider Bilder müssen bei der Aufnahme und bei der Betrachtung in die gleiche Richtung zeigen.
  • Höhenabweichungen zwischen den Teilbildern müssen vermieden werden, weil sie das räumliche Verschmelzen stark erschweren.
  • Die Teilbilder müssen über den gesamten Aufnahmebereich scharf sein. Künstliche Unschärfen sollen also unbedingt vermieden werden. Kurzbrennweitige Objektive mit hoher Schärfentiefe eignen sich für die Aufnahme daher ideal.
  • Die seitlichen Begrenzungen der Teilbilder müssen parallel zueinander angeordnet werden.

Was sind die Anwendungsgebiete der Stereoskopie?

Die Stereoskopie wird hauptsächlich zum Zweck der Unterhaltung und der Kunst verwendet. Aber auch in der Mathematik spielt die Stereoskopie eine Rolle bei der Veranschaulichung der Stereometrie und der Trigonometrie. Darüber hinaus werden stereoskopische Bilder erstellt, um Berechnungen und Auswertungen unter anderem in der Architektur, der Biologie, der Robotertechnik oder der Fahrzeugtechnik durchzuführen. Auch zur Programmierung von Computerspielen oder zur Produktion von 3D-Kinofilmen werden dreidimensional erscheinende Modelle auf 3D-Bildschirmen erstellt.

Der Fotografvergleich für die Schweiz. Finde die besten Fotografen in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Kamerataschen – welche Modelle schützen am besten?

Manche Fotografen investieren hunderte, wenn nicht tausende Franken in ihr Foto-Equipment. Der Fokus liegt dabei auf der Kamera selbst, den Objektiven und der Lichtausstattung. Doch wer mobil sein möchte, kommt nicht umhin, sein Zubehör auch zu schützen. Objektive sind zu fragil, als dass sie Stürze verkraften könnten. Aus diesem Grund gibt es einen grossen Markt für Kamerataschen. Die Auswahl fällt hier gar nicht so leicht. Wenn du allerdings die wichtigsten Kriterien im Blick behältst und vor allem weisst, worauf es dir am meisten ankommt, findest du problemlos ein passendes Modell. Wir sagen dir, wie es geht.

Belichtungsmesser: Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Messmethoden

Fast jede Kamera besitzt einen und dennoch kann es sinnvoll sein, auf einen separaten zurückzugreifen, um optimal belichtete und professionelle Fotoaufnahmen zu erhalten. Die Rede ist von einem Belichtungsmesser, der die äusseren Lichtverhältnisse ermittelt und vorgibt, welche Einstellungen nötig sind. In unserem Ratgeber erklären wir dir die beiden Methoden, die es zur Belichtungsmessung gibt, und zeigen auf, wie die Messung bei Handbelichtungsgeräten und bei in Objektiven eingebauten Belichtungsmessern funktioniert. Ausserdem nennen wir dir die Vor- sowie die Nachteile der beiden Messmethoden.

Hochzeitsvideos – den schönsten Tag im Leben immer wieder neu geniessen

Eine Hochzeit ist wohl eines der bewegendsten Ereignisse in deinem Leben. Du verbringst viel Zeit damit, dich um die richtigen Ringe, die beste Location und die Gästelisten zu kümmern. Die Vorbereitungen für diesen grossen Tag machen unglaublich viel Spass und du willst auch nichts vergessen. Um zum Gelingen deiner Hochzeit beizutragen, ist es auch sehr wichtig, sie richtig im Bild festzuhalten. Bestimmt hast du bereits an die Aufnahme von Hochzeitsfotos gedacht. Eine weitere wunderschöne und lebendige Erinnerung ist auch die Aufnahme eines Hochzeitsvideos. Wir helfen dir auf unserer Vergleichsseite die passenden Partner für dieses Vorhaben zu finden.

Schärfentiefe: perfekte Gestaltung auf Bildebene und Schärfeebene

Gestochen scharfe Details, die uns den wichtigsten Punkt und damit die Aussage einer Fotografie klarmachen: das erreichen wir mit der richtigen Schärfentiefe. Mitunter ist bei Fotografen auch von Tiefenschärfe die Rede. Was bedeutet dieser Begriff aus der Fototechnik, welche Einstellungen an der Kamera sind nötig und wie funktioniert die Berechnung der Tiefenschärfe? Wir bringen Klarheit ins Dunkel und beantworten häufige Fragen rund um das Thema.

Analoge Fotografie: Totgesagte leben länger!

Fotografieren ist heute keine grosse Sache mehr: Handy raus, knipsen, am besten auch gleich verschicken, fertig. Die Anspruchsvolleren benutzen digitale Spiegelreflexkameras und tüfteln anschliessend am Computer noch an der optimalen Farbeinstellung. Das war nicht immer so. Alle, deren Geburtstag vor der Jahrtausendwende liegt, erinnern sich noch gut daran: Maximal 36 Bilder pro Film und dann noch auf die Entwicklung warten. Jedes Foto eine Überraschung, weil man das Ergebnis vorher nicht zu sehen bekommt. Ist die analoge Fotografie nun tot? Hat sie am Ende auch Vorteile? Hier findest du alle Antworten auf deine Fragen und nützliche Tipps dazu!

Videos komprimieren: So geht es

Videos lassen sich in unterschiedlichen Videoformaten und Dateitypen erstellen. Beliebte Videoformate, wie beispielsweise AVI oder MKV, ermöglichen hierbei eine gute Bildqualität, benötigen aber leider auch viel Speicherplatz. Für den einfachen Austausch der Videos und für deren platzsparende Aufbewahrung ist es daher nützlich, die Aufnahmen über Software in kleinere Formate zu konvertieren. Doch wie funktioniert Videokompression, welche Schritte gilt es zu beachten, wie gelingt eine Kompression ohne Qualitätsverlust und welches Videoformat eignet sich für welchen Einsatzzweck?